Deichpforte und Stockensteig
Vor dem Schipperhus sieht man die Deichpforte und den Stockensteig.
Die Deichpforte
Eine geniale Erfindung der Niederländer sind die Deichpforten und die Deichsiele. Die Deichpforten oder Schafpforten schließen sich automatisch von selbst durch die schräge Lage. Es ist das System der Vogelkrallen, die nur durch Anstrengung geöffnet werden und automatisch schließen, wenn das Sich-öffnen beendet ist. Die Deichsiele öffnen und schließen sich durch den Höhenunterschied des Wassers, der zweimal am Tag durch Ebbe und Flut geschieht. Dadurch wird das Oberflächenwasser in die Nordsee geführt.
Der Stockensteig
Der schwierige Boden in Eiderstedt machte das Land bei Regenwetter schwer begehbar. Nur auf den sandigen Nehrungen konnte man Dinge transportieren, sonst nur im Winter, wenn der Boden fest
gefroren oder im Sommer, wenn die Kleierde hart getrocknet war. Dennoch mussten die Kinder zur Schule oder die Erwachsenen zur Kirche. So wurden aus Klinkersteinen Stockensteige oder Kirch- und
Schulsteige gebaut, die quer durch das Land führten. Über einen Graben führte ein Stock, ein Steg, meist ein Brett oder eine einfache Planke mit einem Handlauf. Jedes Dorf hatte eine Person, die
die Aufsicht über die Wege führte: den Stockrichter.